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Donnerstag
25.07.2002

Die deutsche Tochter des Internet-Handelshauses LetsBuyIt.com ist pleite. Die am Frankfurter Neuen Markt notierte Muttergesellschaft, LetsBuyIt.com N.V., teilte am Donnerstag mit, dass die defizitäre deutsche Tochtergesellschaft LetsBuyIt.com Deutschland GmbH einen Insolvenzantrag gestellt habe. Die deutsche Internetseite werde aber von der niederländischen Muttergesellschaft weiterbetrieben, der Verkaufsbetrieb in Deutschland werde von der Insolvenz nicht beeinträchtigt. Etwa 60 Mitarbeiter in Frankreich, Grossbritannien, Schweden und Deutschland mussten bis zum Jahresende ihren Hut nehmen.

LetsBuyIt.com war ursprünglich mit einer gross angelegten Werbekampagne mit der Geschäftsidee des so genannten Co-Shopping angetreten, bei dem sich viele Käufer zusammenschliessen, um einen Rabatt zu erzielen. Mit diesem Konzept konnte sich das Unternehmen allerdings nicht durchsetzen. Im Juni erweiterte LetBuyIt ihre Dienstleistungen um direkte Verkaufsangebote ohne Rabattstaffeln. Mitte 2001 hatte das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel eine förmliche Untersuchung wegen Insiderhandels mit LetsBuyit.com-Aktien eingeleitet, in den offensichtlich das Enfant terrible der New Economy, Kim «Kimble» Schmitz, verwickelt war. Schmitz war Ende Mai wegen verbotenen Insiderhandels vom Amtsgericht München zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten sowie einer Geldstrafe von 100 000 Euro verurteilt worden. Mehr dazu: «LetsBuyIt.com» startet Marketingoffensive