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Dienstag
05.11.2013

Kino

Der Schweizer Dokumentarfilm «L`escale» von Kaveh Bakhtiari ist für den Europäischen Filmpreis 2013 nominiert, nachdem er soeben die Talent-Taube am DOK Leipzig erhielt. Wie die Europäische Filmakademie (EFA) am Montag bekannt gab, geht das Langfilmdebüt von Bakhtiari neben «The Act of Killing» von Joshua Oppenheimer und «L`image manquante» von Rithy Panh ins Rennen und beschert der Schweiz damit die neunte Nomination in dieser Kategorie.

Der schweizerisch-iranische Doppelbürger Kaveh Bakhtiari zeichnet in seinem Dokumentarfilm das Leben von acht iranischen Migranten, die in Athen als erster Station ihrer Flüchtlingsreise stranden und verzweifelt versuchen, von dort aus in andere europäische Länder zu gelangen. Bakhtiari wurde 1979 in Teheran geboren, lebt seit 1988 in der Schweiz und studierte an der Ecole cantonale d`art de Lausanne (Ecal).

«L`escale» (englischer Titel «Stop-over») durchläuft nach seiner Lancierung im Rahmen der «Quinzaine des Réalisateurs» 2013 in Cannes eine beeindruckende Festivalkarriere. Nebst Einladungen ans Chicago International Film Festival und ans London Film Festival erhielt der Film am Festival du Nouveau Cinéma Montréal den Filmkritikerpreis sowie am Festival du Film Francophone in Namur den Spezialpreis der Jury.

Am Wochenende wurde er nun am DOK Leipzig mit der Talent-Taube ausgezeichnet, dem Hauptpreis im Wettbewerb für junges Kino. Der Film startet am 27. November in Frankreich (Epicentre Films, Paris), sowie Ende Januar 2014 in den Schweizer Kinos (Filmcoopi, Zürich).



Mit «L`escale» liefert die Lausanner Firma Louise Productions den zweiten nominierten Dokumentarfilm in Folge nach dem letztjährigen Gewinner des European Film Awards «Hiver nomade». «L`escale» ist insgesamt der neunte Schweizer Film, der in dieser Kategorie eine Nominierung erhält; gewonnen haben diese prestigeträchtige Auszeichnung bisher «The Sound of Insects» von Peter Liechti im Jahre 2009 und «Hiver nomade» von Manuel von Stürler.

Die sechsköpfige Expertengruppe der Europäischen Filmakademie (EFA) bestand aus EFA-Board-Mitglied Nik Powell, Regisseur Antonio Saura, Produzentin Despina Mouzaki sowie Claas Danielsen (Festivaldirektor DOK Leipzig), Ally Derks (Direktorin IDFA) und dem belgischen Produzenten Jacques Laurent. Die 2900 Mitglieder der Akademie sind nun aufgerufen, den Gewinnerfilm zu erküren. Die Preisverleihung findet am 7. Dezember 2013 in Berlin statt.