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Samstag
23.02.2002

«Ich war nie ein Spieler, sondern allenfalls ein Unternehmer mit Sportsgeist», sagt Leo Kirch (75). Ihn habe kein «Grössenwahn» geleitet, «sondern die Idee, maximales Eigentum zu erwerben, um Maximales zu bewegen», gibt der Unternehmer in einem vorab veröffentlichten Interview mit dem «Spiegel» zu Protokoll. Der Münchner Medienhändler will auch angesichts der schweren Krise seines Unternehmens nicht als «Zocker» gelten. Die Schulden des Kirch-Imperiums belaufen sich gemäss Kirchs Geschäftsführer Dieter Hahn «auf exakt 6,5 Mrd. Euro». Kirch verteidigte auch seine Entscheidung, den US-australischen Medienunternehmer Rupert Murdoch zum Mit-Gesellschafter seines Bezahlfernsehens Premiere zu machen: «Das brachte uns seinerzeit viel Geld und viel Wissen ein.» Er räumte aber ein, dass es ein Risiko gewesen sei, Murdoch weitgehende Rückkaufsrechte einzuräumen. «Murdoch ist ein Haifisch», sagte Kirch. Ob Murdoch ihn um sein Lebenswerk bringen wolle? «Der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen.»