«Invasive Neophyten» - so nennen die Biologen Pflanzen, die sich als gebietsfremde Arten in unseren Gärten breitmachen. Einige davon sind sehr schön, der Schmetterlingsflieder oder auch der Kirschlorbeer. Andere sind – um es weniger blumig auszudrücken – sehr aggressiv.
Sie verdrängen unsere einheimischen Pflanzen und können grosse Schäden anrichten. In die Schweiz gekommen sind einige dieser invasiven Neophyten als eine Folge des Klimawandels.
Mit dem Ziel, eine breite Öffentlichkeit für die Auswirkungen dieser Invasion zu sensibilisieren, hat Lemongrass Communications in Zusammenarbeit mit Charis Arnold Grafikdesign und dem Büro für Angewandte Biologie Bern eine Kampagne entwickelt. Hinter dieser Sensibilisierung für den «Klimawandel im Pflanzenreich» stecken 22 botanische Gärten und Pflanzensammlungen der Schweiz.
Letztes Jahr schon zeigten diese während einer ersten Ausgabe der «Botanica» auf, wie sich die Klimaveränderung auf die Bäume auswirkt. Diesen Sommer und 2021 wollen sie nun auf die Verbreitung gebietsfremder Arten aufmerksam machen. Laut den botanischen Gärten kann diese Entwicklung «ökonomische oder gesundheitliche Probleme verursachen».
Da die meisten botanischen Gärten aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen in den kommenden Monaten keine Führungen anbieten, wird der Sachverhalt ab dem 13. Juni vorwiegend über eine Ausstellung kommuniziert. «Um noch ein grösseres Publikum zu erreichen, werden die Tafeln nach der 'Botanica‘ auch an weiteren Orten wie zum Beispiel in Stadtgärten aufgestellt», erklärt Cornelia Schmid. Sie ist für die «Botanica» bei Lemongrass verantwortlich für die Projektleitung sowie Fundraising, Konzept und Kommunikation.
In einer Neuauflage des «Botanica Garten- und Pflanzenführers 2020/2021» finden sich Beschreibungen einer Auswahl von 22 invasiven Neophyten. Interviews mit Experten sowie Podcasts auf www.botanica-suisse.org ergänzen die Ausstellung. Diese wurde von Aroma realisiert. Die Tafeln sind mit Restmaterial aus dem Messebau produziert. Das Bundesamt für Umwelt, Aroma und Sprinter Logistik unterstützen die Ausstellung finanziell.