Content:

Freitag
23.01.2015

Medien / Publizistik

Demonstranten der Protestbewegung «Leipziger Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes» (Legida) haben am Mittwochabend in Leipzig Journalisten tätlich angegriffen. Danach erstatteten zwei Journalisten bei der Polizei am Donnerstagmorgen Anzeige. Neben den Angriffen auf Journalisten wurden auch Polizisten verletzt und Brandanschläge auf Züge verübt.

Bereits zum zweiten Mal versammelte sich die islamfeindliche Legida-Bewegung in Leipzig. Gemäss der Polizeidirektion Leipzig zogen 15 000 Demonstranten durch die Stadt. Im Vorfeld der Legida-Demonstration kam es von Seiten der 20 000 Gegendemonstranten zu Sachbeschädigungen.

Der Legida-Umzug verlief fast bis zum Schluss ohne Zwischenfälle. Erst bei der Auflösung der Veranstaltung gelang es beiden Gruppen, aufeinander loszugehen. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen kamen auch die Journalisten durch gewaltbereite Legida-Anhänger zu Schaden.

Die «Leipziger Volkszeitung» berichtete im Live-Ticker: «Legida-Demonstranten attackieren Journalisten mit Schlägen. Auch wurden Menschen angespuckt.» Bis zu 50 gewalttätige Angreifer seien an dem Angriff gemäss der «Leipziger Volkszeitung» involviert gewesen.

Der Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen (ROG), Michael Rediske verurteilte die Vorfälle: «Wer Journalisten bedroht oder angreift, vergreift sich am Grundrecht der Pressefreiheit.» Für Rediske ist ein Abbau der Hemmschwelle die Ursache: «Diese Angriffe zeigen, wie kurz der Weg von `Lügenpresse`-Rufen zur Gewalt ist.»