Im Kinokomplex im Zürcher Sihlcity wird der europaweit erste CinemaLED-Screen eingebaut. Mitverantwortlich dafür ist die Zürcher Content- und Technologie-Firma Imaculix AG. Dem Klein Report hat CEO Andy W. Bohli verraten, weshalb dieses Projekt das Kino revolutionieren wird.
Keine Projektionstechnik, kein Lichtstrahl, keine Leinwand: «Die Zukunft des Kinos heisst LED», ist sich Andy W. Bohli sicher. Denn diese Technik verspreche eine bessere Bildqualität, Farbbrillanz, Leuchtstärke, Schärfe und dazu noch einen «massiv» geringeren Stromverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen Kinoprojektionstechnik.
Dass seine Imaculix AG bei dieser «technischen Revolution der Kinowelt» an vorderster Front dabei ist, freue ihn als Kinofan ganz besonders. Das Zürcher Tech-Unternehmen tritt beim Einbau des weltweit zweiten CinemaLED-Screens im Sihlcity als Projektpartner von CinemaLED-Entwickler Samsung und den Arena Cinemas auf.
«Wir tragen die Gesamtverantwortung für die Planung und Installation dieses neuartigen Kinosystems», beschreibt Bohli den Part, den die Imaculix in diesem Triumvirat übernimmt.
Dazu zählt er unter anderem die Mitarbeit bei der Integration des Produkts in das bestehende Kinokonzept der Arena Cinemas, die Mitkonzeption des neuen Saales und die Einbringung des eigenen «Digital Signage Playout Systems Cingerine», das «momentan zu den weltweit flexibelsten hochautomatisierten Digital out of Home-Systemen» gehöre.
«Unser selbst entwickeltes System bedient vom kleinsten Bildschirm in der Kinolobby bis hin zur Leinwand alle visuellen Kanäle direkt aus einem CMS», erklärt Bohli. Da die heutige «klassische Kinotechnik» diese von den Kinobetreibern und Verleihern gewünschte Flexibilität nicht biete, habe man die Technologie «vollumfänglich in das Kinoumfeld implementiert» und arbeite ständig an möglichen Weiterentwicklungen.
Kennengelernt habe das «Digital Signage Playout System Cingerine» in gemeinsamen Projekten auch Samsung Schweiz - ein Kontakt, der sich auszahlte. «Mitte September wurden wir zusammen mit rund 30 anderen Integratoren und Kinobetreibern Europas von Samsung nach Korea an den Hauptsitz eingeladen, um den weltweit einzigen Prototyp des CinemaLED-Bildschirms anzuschauen», schildert Bohli die Ursprünge des Projekts.
«Da war dann schnell klar, dass die Zusammenarbeit von Samsung und Imaculix einen positiven Impact für die Kinowelt haben könnte», so der Geschäftsführer weiter. Dank Edi Stöckli, Besitzer der Arena Gruppe, habe man schon bald einen Kinobetreiber gewonnen, der in diese neue Technologie mitinvestierte und sich entschied, die neuartige Kinotechnologie in seinem Kinokomplex Sihlcity in einen Saal einzubauen.
Ein Einbau, der laut Bohli auch mit grossen Herausforderungen verbunden ist. «Da es absolut keine Referenzinstallationen und Erfahrungen weltweit gibt, müssen wir mit kreativen Ansätzen versuchen, die entstehenden Problemen, wenn diese dann auftreten, zu lösen», so Bohli.
Diese Herausforderungen könnten laut dem CEO dabei «die ganze Kette der Kinowelt betreffen». Als konkrete Beispiele nennt er den Um- und Einbau im Kinosaal oder auch das neue Seatingkonzept aufgrund des wegfallenden Projektionsstrahls. Wichtig sei zudem, «dem Personal des Kinobetreibers die notwendigen Hilfsmittel für den reibungslosen Kinobetrieb an die Hand zu geben», so Bohli weiter.
Mit dem Umbau des Saals 5 im Kinokomplex Sihlcity wird Mitte Februar begonnen. Die Eröffnung mit dem 10,2 Meter breiten und 5,4 Meter hohen LED Screen ist für Anfang 2018 geplant.