Mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer achtet beim Kauf von Lebensmitteln auf Labels für biologische, sozial- oder tiergerechte Produkte, wobei Labels für die Deutschschweizer deutlich wichtiger sind (58%) als für die Westschweizer (41%). Besonders Junge (59% der 15-25-Jährigen) und Ältere (64% der 50-74-Jährigen) achten auf gelabelte Produkte. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts Link, die im Auftrag des WWF Schweiz erstellt worden ist und am Donnerstag von der Umweltschutzorganisation veröffentlicht wurde.
Niemand erkannte alle 20 präsentierten Labels und nur 14 Prozent der Befragten konnten die meisten Labels richtig einordnen. Und dies, obwohl nur die gängigsten Lebensmittellabels abgefragt wurden. Am bekanntesten sind die drei etablierten Biolabels Naturaplan, Migros Bio und die Knospe von Bio Suisse. Es folgen TerraSuisse, IP Suisse und Max Havelaar. Neuere Labels wurden trotz zum Teil grosser Verbreitung nur von wenigen Leuten erkannt. Fazit: Konsumentinnen und Konsumenten sind von der Fülle der Gütesiegel schlicht überfordert.
«Konsumentinnen und Konsumenten wollen zwar Label-Produkte kaufen, sie wissen aber meist nicht genau, wofür diese stehen, und in vielen Fällen auch nicht, wie gut sie sind», sagte am Donnerstag WWF-Projektleiterin Jennifer Zimmermann. Deshalb biete die Organisation ihren Ratgeber für Lebensmittel-Labels ab sofort auch kostenlos als App fürs iPhone oder Android-Handys. Die App basiere auf der neuen Bewertung der wichtigsten Labels für Lebensmittel. Das Rating wurde gemeinsam von der Stiftung für Konsumentenschutz, dem Schweizer Tierschutz STS und dem WWF erarbeitet. Der Ratgeber ist auch auf http://wwf.ch/foodlabels oder als Broschüre erhältlich.




