Er gehört zu den legendärsten Kriminellen der Schweiz. Jetzt wird er in einem Film unsterblich gemacht. Das verrückte Leben von Ausbrecherkönig Walter Stürm (1942-1999) soll eine actiongeladene Tragikomödie werden.
«Stürms Karriere als Krimineller ist himmeltraurig und lustig zugleich, ein perfekter Filmstoff», erklärt Regisseur Oliver Rihs in einem Interview mit dem «Blick». «Ich freue mich riesig auf dieses einmalige Projekt.»
Walter Stürm war ein Berufskrimineller, wie es ihn in der Schweiz selten gegeben hat. Zwischen 1974 und 1995 büxte er acht Mal (!) aus dem Gefängnis aus, sorgte dabei jedes Mal für grosses Aufsehen. Vor allem durch seine schelmischen Aktionen. Als Stürm an Ostern 1981 aus der Strafanstalt Regensdorf ausbrach, hinterliess er einen Zettel mit den Worten: «Bin am Ostereiersuchen.»
Der Regisseur Oliver Rihs hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Regisseur skurriler Komödien gemacht: 2006 landete er mit «Schwarze Schafe» einen Überraschungshit. Mit «Achtung, fertig, WK!» brachte Rihs 2013 den Nachfolger des Sensationserfolgs «Achtung, fertig, Charlie!» (2003) in die Kinos. Für Gelächter sorgt er zurzeit auch mit der Komödie «Affenkönig».
Zurück zu Stürm: Er war gelernter Karosseriespengler und klaute schon Anfang der 60er-Jahre Autos. Später machte er Banküberfälle, ging aber immer konsequent ohne Gewaltanwendung vor. Auch verhaften liess er sich stets widerstandslos. «Während seiner Zeit im Knast eignete sich Stürm viel rechtliches Wissen an, er schrieb Tausende Beschwerden, in eigener Sache wie auch für Mithäftlinge. Das brachte ihm zusätzlich Sympathiepunkte ein», sagt Rihs.
Imponierend sei auch gewesen, wie er vor Gericht von seinem Schweigerecht Gebrauch machte und nie jemanden verpfiff. Angesprochen darauf, wo er seine Beute aufbewahre, antwortete Stürm einst: «Dort, wo alle anderen auch: auf der Bank. Nur lauten die Konten nicht auf meinen Namen.»
Produziert wird der Film mit dem Arbeitstitel «Stürm - Bis ich tot bin oder frei» von Ivan Madeo, der 2014 für das Schwulendrama «Der Kreis» und 2015 für den Katastrophenthriller «Heimatland» preisgekrönt wurde. «Im Film versuchen wir auch das Heldenimage von Stürm zu korrigieren, denn in der Tat war er auch ein Schwerkrimineller, der viel Schaden angerichtet hat», erklärt Madeo.
Die historischen Fakten basieren auf dem Buch von Reto Kohler. Wer die Hauptrolle spielt, ist noch geheim. «Wir wollen im Herbst 2017 und Frühling 2018 drehen», kündigt Madeo an. Filmstart sei Ende 2018, so der «Blick» abschliessend.
Der Klein Report hat beim zuständigen Produzenten Ivan Madeo von Contrast Film nachgehakt und wollte ihm vor allem den Namen des Hauptdarstellers entlocken: «Der Name ist fix. Aber wir werden ihn erst im März oder April 2017 bekannt geben», erklärt Madeo im Gespräch mit dem Klein Report.
Das Frühjahr 2017 ist aber noch weit weg und so fragt sich der Klein Report schon jetzt, wer den die Rolle des Ausbrecherkönigs übernehmen könnte. Der erfolgsverwöhnte Joel Basman? Zu jugendlich. Mike Müller? Für diese Rolle müsste er mächtig abspecken, denn Stürm war ein eher drahtiger Typ. Martin Rapold? Endlich mal eine Charakterrolle. Roeland Wiesnekker? Gute Wahl. Er hat das nötige Talent für schräge Typen - und Stürm war ein schräger Typ!