Der Westschweizer Journalistenpreis Jean Dumur geht in diesem Jahr an «Le Nouvelliste» und seinen Chefredaktor Vincent Fragnière.
«Diese Ehrung erfüllt mich mit Stolz für mein ganzes Redaktionsteam», wird der ausgezeichnete Chefredaktor in einem Bericht seiner eigenen Zeitung am Donnerstag zitiert.
Die von ESH Médias verlegte Tageszeitung aus dem französischsprachigen Wallis habe für Nähe zu den Lesern gesorgt, «ohne Angst vor Missfallen» zu haben: So urteilte die Jury des Jean-Dumur-Preises.
Als Beispiel nannte die Jury in ihrer Mitteilung Recherchen zu illegalen Bauten in Verbier oder zu den gesundheitlichen Folgen der in den Walliser Weinbergen verwendeten Pestizide für die Anwohner. Speziell hob die Jury den Mut hervor, den die Zeitung im «Armdrücken» mit dem FC Sion bewiesen habe.
Man erinnert sich: Vor drei Jahren bekamen die Sportreporter des «Nouvelliste» Hausverbot im Heimstadion des FC Sion. Dies, nachdem Club-Chef Christian Constantin einmal wöchentlich eine kostenlose Zeitungsseite verlangt hatte, die der Club gleich selber mit Inhalten füllen wollte. «Le Nouvelliste» zeigt bis heute klare Kante, was jetzt mit dem begehrten Journalistenpreis der Romandie honoriert wird.
«Anstatt von Mut zu sprechen, würde ich sagen, dass wir nur unseren Job machen», übte sich Chefredaktor Vincent Fragnière in Bescheidenheit. «Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass uns der Herausgeber ESH Médias dies ohne Druck und ohne Grenzen ermöglicht.»
Zum ersten Mal überhaupt geht der seit 1987 verliehene Jean-Dumur-Preis in diesem Jahr gleichzeitig an eine Redaktion und deren Chefredaktor.