Die Schweizer Erdöl-Vereinigung (EV) und der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) verwenden in ihrer Werbung falsche und irreführende Behauptungen: Zu diesen Schluss kommt die Schweizerische Lauterkeitskommission, die zwei Beschwerden von Greenpeace in einzelnen Teilen gutgeheissen hat.
Die von der Umweltorganisation beim Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft eingeklagte Fehlinformationen betreffen zum einen die Kosten: Ölheizungen seien nicht immer die kostengünstigste Option zur Beheizung des Eigenheims, so Greenpeace. Zudem sei es unbestritten, dass die erheblichen CO2-Emissionen von Ölheizungen alles andere als positiv für Umwelt und Klima seien.
Der Entscheid der Kommission sei auch deshalb «gute News für den Klimaschutz», «weil die Kosten für viele Menschen noch immer als Kaufargument gelten», schreibt Greenpeace weiter. Die EV darf auch nicht mehr mit der Aussage werben, eine Ölheizung sei «häufig der wirkungsvollste und wirtschaftlichste Weg zu sparsamem Energieverbrauch und mehr Klimaschutz», wie es in der Urteilsbegründung heisst. Der VSG seinerseits darf nach dem Urteil nicht mehr behaupten, Erdgas belaste die Umwelt weniger als Holzschnitzel, Pellets oder importierter Kohlestrom.
Die Umweltschutzorganisation fordert Warnsignete auf fossilen Produkten. So wie heute auf Tabakprodukten üblich, soll überall dort, wo Erdölprodukte und Erdgas bezogen und verbraucht werden, vor den klimaschädlichen Folgen gewarnt werden. Vancouver machts vor: Die Stadt hat beschlossen, Warnhinweise auf fossile Produkte einzuführen, zum Beispiel an Tankstellen.