Die Stadt Lausanne hat eine Partnerschaft mit der Gratiszeitung «Lausanne Cités» (LC) abgeschlossen. Die Verwaltung nutzt LC künftig für ihre Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Gleichzeitig bezweckt die Westschweizer Gemeinde die Unterstützung lokaler Print-Medien, indem sie zusätzliche Werbeflächen einkauft.
Ab Ende September erscheinen jede zweite Woche vier Seiten unter der Rubrik «Ville de Lausanne» in der unabhängigen Gratiszeitung «Lausanne Cités». Das neue Nachrichtenfenster wird von der Stadt dazu genutzt, über diverse Anlässe, Ereignisse oder Projekte in der Gemeinde zu informieren.
Die Rubrik «Ville de Lausanne» soll klar identifizierbar und unabhängig von der Zeitung im ersten Bund erscheinen. «Die Texte werden ausschliesslich von der Stadt geliefert», erklärte das Kommunikationsbüro der Gemeinde Lausanne am Dienstag. Im Gegenzug zur neuen Partnerschaft mit «Lausanne Cités» will die Stadt die Anzahl der eigenen Publikationen, über die Informationen verbreitet werden, verringern.
Die fünfjährige Partnerschaft mit dem unabhängigen und werbefreien Lokalblatt LC wird von der Stadt auch als Weg gesehen, lokalen Medien aus der Region unter die Arme zu greifen. Zuletzt wurden in der Romandie mehrere Redaktionen abgebaut, Titel konsolidiert oder ganz eingestellt.
«Diese Operation wird auch zur Aufrechterhaltung eines Titels beitragen, der seine Unabhängigkeit und lokale Wurzeln beibehält», erklärte die Stadt Lausanne. Für Layout, Druck und Verteilung werden jährlich 170 000 Franken berechnet, sofern der Gemeinderat das Budget bewilligt.
Der «Lausanne Cités» stand zuletzt vor einem Verkauf an die Zeitungshaus AG von Christoph Blocher. Der Deal scheiterte nur am Veto des Verlegers Jean-Marie Fleury, der daraufhin sämtliche Aktien von der Tamedia übernommen hat.
Über die Kooperation mit dem «Lausanne Cités» hinaus will Lausanne ab 2019 zusätzliche 70 000 Franken für die Presseförderung lockermachen. Dieser Betrag soll für Inserate in Printmedien, die über lokale Themen aus Lausanne berichten, ausgegeben werden, sofern der Gemeinderat dem Vorschlag zustimmt.
