Im September hatte ein Gericht in Kalifornien entschieden, dass App-Entwickler in den USA das Recht bekommen, bei ihren Anwendungen per Links oder Schaltflächen auf Bezahlmöglichkeiten ausserhalb von Apples Plattform hinzuweisen.
Die neuen Regeln hätten am 9. Dezember in Kraft treten sollen. Jetzt hat ein Berufungsgericht in letzter Minute verhindert, dass der US-Konzern nun auch Käufe ausserhalb seines Ökosystems zulassen muss. Damit bleibt das Apple-Monopol unangetastet – zumindest vorerst, wie Apple mitteilt.
Das erste Urteil fiel Anfang September in dem Prozess zwischen Apple und der Firma Epic Games, von der das Online-Spiel «Fortnite» stammt. Apple argumentierte, durch die Änderung drohe Schaden für Verbraucher und die Integrität der App-Store-Plattform.
Ein US-Berufungsgericht entschied am Mittwoch, dass die Einwände von Apple ernsthafte Fragen aufwerfen und dem US-Konzern bei einem Fehler erheblicher Schaden entstehen könne. Deshalb stoppte es für die Dauer des Verfahrens die Umsetzung der Änderungen.
Apple begrüsste am Donnerstag den Aufschub. «Wir befürchten, dass die Änderungen zu neuen Datenschutz- und Sicherheitsrisiken geführt hätten», liess ein Sprecher von der PR-Abteilung formulieren.
Beim Kauf virtueller Güter wie zum Beispiel Games wird für Apple eine Abgabe von 15 oder 30 Prozent an den Konzern fällig. Apple argumentiert unter anderem, dass durch das Verfahren Nutzer vor Betrugsversuchen und einem Missbrauch ihrer Daten geschützt würden. Umgekehrt kritisierten App-Entwickler, dass die Abgabe ungerechtfertigt hoch sei.
Das App-Store-System von Apple und des Android-Entwicklers Google bleibt aber im Augenmerk von Wettbewerbshütern und Politikern. Auch in der EU gibt es Pläne, eine Öffnung der iPhone-Plattform für andere App Stores vorzuschreiben.