Die Delegierten des deutschen Verleger-Verbandes trafen sich am Mittwoch zu einer ausserordentlichen Sitzung.
«BDZV-Präsident Mathias Döpfner sollte die Gelegenheit zum Rücktritt nutzen», trommelte der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in einem Kommentar auf dem hauseigenen Blog pünktlich zur Sitzung des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV). Dies, nachdem Döpfner im Mail seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt hatte.
Das «Sündenregister» des Springer-Chefs sei lang. Angelastet wird ihm in der deutschen Medienbranche unter anderem das Festhalten an «Bild»-Chefredaktor Julian Reichelt zu einem Zeitpunkt, als dessen privaten Affären bereits für Schlagzeilen dies- und jenseits des Atlantik sorgten.
Viel schlimmer sei aber, dass mit Mathias Döpfner «ein Mann mit abstrusen Ansichten über die Journalistinnen und Journalisten in diesem Land immer noch an der Spitze eines Verbandes steht, der sich jahrzehntelang glaubhaft und engagiert für die Pressefreiheit eingesetzt hat», heisst es weiter in dem geharnischten Kommentar.
Jeder weitere Döpfner-Tag als BDZV-Präsident sei ein schlechter Tag für den Verlegerverband. «Mathias Döpfner sollte heute seine Ankündigung wahr machen, das Präsidentenamt aufzugeben.»