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Montag
27.10.2003

Die Europäische Kommission soll schwer wiegende Einwände gegen die geplante Übernahme des europäischen Verlagsgeschäfts von Vivendi Universal durch den französischen Mischkonzern Lagardère haben. Die Behörde habe Lagardère ein Schreiben geschickt, in dem erhebliche kartellrechtliche Probleme der Übernahme thematisiert würden, erfuhr die Nachrichtenagentur reuters am Montag aus gut unterrichteten Kreisen. Die Vorbehalte seien so schwer wiegend, dass Lagardère tiefgreifende Änderungen vornehmen müsse, um das Geschäft noch zu retten. Ein Kommissionssprecher bestätigte lediglich, dass ein Schreiben mit Einwänden gegen die Übernahme an Lagardère geschickt worden sei. Lagardère hat nun bis zum 2. Dezember Zeit, zu dem Schreiben Stellung zu nehmen und Zugeständnisse zu machen. Die Frist für eine endgültige Entscheidung der EU-Kommission läuft bis zum 13. Januar. Lagardère hatte im Oktober 2002 die Übernahme aller Verlagsbeteiligungen von Vivendi Universal ausserhalb der USA für 1,2 Mrd. Euro angekündigt. Durch die Übernahme würde das grösste Verlagshaus für französisch-sprachige Publikationen entstehen. Die EU-Kommission hatte im Juni wegen kartellrechtlicher Bedenken eine intensive Prüfung des Vorhabens eingeleitet. Weil die Behörde weitere Informationen von Lagardère anforderte, hatte sich das Verfahren verzögert.