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Donnerstag
02.11.2000

Die rätoromanische Tageszeitung «La Quotidiana» entlässt Ende Januar nächsten Jahres die Engadiner-Redaktion. Betroffen sind drei Journalisten, wie die Zeitung am Donnerstag bekanntgab. Chefredaktor Martin Cabatzar sagte, die Entlassungen seien eine direkte Reaktion des Churer «Südostschweiz»-Verlegers Hanspeter Lebrument auf ein vom Bund abgelehntes Projekt zur Verbreitung der Zeitung im Engadin, wo das Blatt lediglich 700 von total 6000 Abonnenten hat. Das Bundesamt für Kultur hat gemäss Cabalzars das Projekt der «Lia Rumantscha», der Dachorganisation der romanischen Sprachverbände, als verfassungswidrig eingestuft. Die «Lia Rumantscha» wollte dafür 50 000 Fr. aus Subventionen ausgeben. Der «Südostschweiz»-Verlag hätte 200 000 Fr. gezahlt. Cabalzar bezeichnete die Haltung des Bundesamtes als «unverständlich und paradox». Ein konkretes Projekt werde als verfassungswidrig klassiert, obschon in der Bundesverfassung die Förderung des Rätoromanischen festgeschrieben sei. (SDA)