Welche Gäste muss man einladen, auf welche kann man verzichten? Gastgeber stehen jedes Mal vor dieser heiklen Aufgabe. Für die «Club»-Sendung vom 22. August erhielt die Gastgeberin Barbara Lüthi nun eine Rüge, und zwar von der SRF-Ombudsstelle.
Der Grund: Ausgerechnet den «Weltwoche»-Kolumnisten Kurt W. Zimmermann, der die Diskussion um «SRF Meteo» anstiess, wurde nicht eingeladen. Dieser kritisierte «SRF Meteo»-Chef Thomas Bucheli, die Temperaturangaben bewusst übertrieben zu haben.
Zimmermann unterstellte «SRF Meteo» unlautere politische Absichten, wie die Ombudsstelle in zwei am Freitag publizierten Berichten festhielt. Seine Präsenz im «Club» wäre nicht nur wünschenswert, sondern auch sachgerecht gewesen, hielt die Aufsichtsbehörde fest.
Die Ombudsstelle antwortete damit auf zwei Beanstandungen zum gleichen Thema. Sie warfen SRF vor, dass SRF-Chef-Meteorologe Thomas Bucheli sich in der Sendung zu den Temperaturangaben äussern durfte. Die Gegenpartei, die «Weltwoche», sei hingegen nicht eingeladen worden. Das Publikum habe sich deshalb keine ausgewogene Meinung bilden können, hiess es in einer Beanstandung.
SRF rechtfertigte die Auswahl der Gäste damit, dass die Sendung «Club» aktuelle Diskussionen in einen grösseren Kontext stellen würde. In der besagten Sendung sei es etwa um die Frage gegangen, wieso das Wetter politisch wurde. Die zu hohen Temperaturangaben seien nicht im Zentrum der Sendung gestanden, hielt SRF fest.
Für Kurt W. Zimmermann liegen die Gründe der Nichteinladung auf persönlicher Ebene, wie er gegenüber dem Klein Report ausführte: «Ich wurde nicht angefragt. War auch klar, warum. Ich hatte Barbara Lüthi ein paar Wochen vorher in meiner Kolumne kritisiert. Da war sie eingeschnappt.»
Die Sendung verfolgte er so von der Couch aus. Und was er sah, beglückte ihn nicht: «Die Sendung war einseitig. Es gab keine Gegenmeinung zu den professionellen Klima-Lobbyisten.»
SRF-Meteorologe Thomas Bucheli hatte sich Anfang August für teils falsche Temperaturprognosen entschuldigt. Die zu hohen Werte etwa für Küstenorte am Mittelmeer seien an technischen Fehlern gelegen.