Künstliche Intelligenz ist in vielen Medien heute bereits allgegenwärtig bei Börsenkursen, Wetterberichten und Sportergebnissen.
Überall dort, wo regelmässig ähnliche Daten anfallen, können diese von Algorithmen verarbeitet, aufbereitet und in Texte oder Tabellen gegossen werden. Auch virtuelle Moderatorinnen und Moderatoren, die ihre Ansagen mittels künstlicher Intelligenz präsentieren, werden im TV zumindest als Spielerei eingesetzt.
Neu ist aber, dass künstliche Intelligenz die Grafik ersetzt. So wie das bei der «Berliner Zeitung» für die Wochenend-Ausgabe vom 27./28. August jetzt eingesetzt wurde, könnte man dabei auch von «Künstlerischer Intelligenz» sprechen, wie der Klein Report meint.
So lange wie noch selten hätten sie auf der Redaktion der «Berliner Zeitung» über Ideen für ein Cover zum Thema «Grüne Esstrends» diskutiert. Dann kam die Idee auf, die Gestaltung einer künstlichen Intelligenz namens «Dream Al» zu überlassen, heisst es in einer Erklärung der Zeitung.
Der Art Director Uroš Pajović hat dann die KI «mit den nötigen Informationen zum Titeltext gefüttert». In diesem Fall war es der Ess-Trend zu Veggies aus dem eigenem Garten oder vom nahen Acker. Im Artikel, der auf dem Cover angerissen werden soll, stellt die Redaktorin Gesellschaft Anne Vorbringer einige Berliner Restaurants vor, die selbst geerntetes Gemüse für ihre Speisekarte benutzen.
Uroš gab nun der KI ein knappes textliches Briefing zum Motiv. Dazu wählte er «aus einer Liste einen künstlerischen Stil aus». Keine 20 Sekunden späte spuckte «Dream Al» das Ergebnis aus. Die Redaktion musste nur noch entscheiden, welches von 30 vorgeschlagenen Sujets schliesslich das Cover zieren soll.