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Dienstag
06.12.2022

Kino

Nach fünf Jahren ist Schluss...           (Bild: Instagram)

Nach fünf Jahren ist Schluss... (Bild: Instagram)

Mit grossen Visionen ist vor fünf Jahren das Kosmos Kulturhaus in der Europaallee gestartet. Offenbar war einiges mehr auf Träumen statt auf Plänen gebaut.

Auf Instagram teilte das Kosmos Zürich am Montagvormittag mit: «Wir mussten den Betrieb am 5. Dezember 2022 einstellen. Leider blieb der Kosmos nur Vision ohne nachhaltige Machbarkeit.»

Demnach hat das Kulturhaus am 5. Dezember die Bilanz beim Konkursgericht deponiert.

Das Kosmos an der Ecke Zürcher Langstrasse und Lagerstrasse beherbergte ein Kino, einen Buchladen und ein Gastroangebot. Alle diese Einrichtungen sind ab sofort geschlossen. Mehr als 70 Personen verlieren ihre Stelle.

Noch will niemand sagen, ob es am selben Ort wieder einen Kulturbetrieb geben werde.

Diesem Schlussstrich sind in den letzten Monaten verschiedene Querelen vorangegangen. Ende April 2022 hatten die fünf Kosmos-Verwaltungsrätinnen unter der Führung von Monica Glisenti angekündigt, sich alle nicht zur Wiederwahl zu stellen. Sie fühlten sich während der zwei Jahre im Amt von einigen Hauptaktionären zu wenig unterstützt.  

An einer ausserordentlichen Generalversammlung stieg Anfang September der bekannte Gastrounternehmer Valentin Diem beim Kosmos als Verwaltungsrat ein.

An seiner Seite wurde Roberto Feusi neuer Verwaltungsratspräsident. Dieser ist als Präsident des Verwaltungsrats der Gazosa Monti AG ebenfalls im Genussbereich tätig. Zusammen wollte das neue Führungsduo «das Kulturhaus weiterentwickeln», wie es damals hiess. Für Ruedi Gerber, der zu den Kosmos-Hauptaktionären gehört, ermöglichte diese Neubesetzung einen «echten Neustart» des Kulturhauses.

Nun sind die beiden Verwaltungsräte zum Schluss gekommen, dass der Betrieb des Kosmos nicht länger aufrechterhalten werden und sich nicht weiter nachhaltig finanzieren lassen könne. Die Liquidität könne nicht länger gesichert werden. «Trotz der Sanierung beurteilt der Verwaltungsrat das betriebswirtschaftliche Konzept in der heutigen Form als ungenügend, die Kosten des Kosmos für den laufenden Betrieb als zu hoch und die Schuldenlast als zu erdrückend», heisst es in der Mitteilung.

Auf Instagram zeigen sich die Fans des Treffpunktes «schockiert».