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Montag
27.08.2018

TV / Radio

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Der Erfinder und langjährige Moderator der ZDF-«Hitparade», Dieter Thomas Heck, verstarb im Alter von 80 Jahren an einem schweren Lungenleiden, wie sein Anwalt am Freitagabend bekannt gab.

Für die deutschen Medien ist klar, mit Dieter Thomas Heck «hat die deutsche Show-Welt einen ihrer grössten Entertainer verloren», wie die «Bunte» schrieb. Die «Bild» sieht es ähnlich: «Mit ihm stirbt die wohl letzte grosse TV-Legende des vergangenen Jahrhunderts. Und gleichzeitig das goldene Zeitalter des deutschen Schlagers.»

Spiegel Online ging noch ein Stück weiter: «Er war im Altertum des deutschen Musikfernsehens das unangefochtene Alphatier. Ja, man darf sich Dieter Thomas Heck durchaus als einen freundlichen Dinosaurier vorstellen. Wer zwischen 1969 und 1982 an populärer Musik interessiert war, kam im Fernsehen kaum an ihm und seiner `ZDF Hitparade` vorbei.»

Dieter Thomas Heck, der als Kind stotterte, arbeitete zunächst als Autoverkäufer und träumte von der grossen Karriere als Sänger. Seine Medienlaufbahn begann 1961, als Heck, der eigentlich Carl-Dieter Heckscher hiess, in der Fernseh-Nachwuchssendung «Toi-toi-toi» von Peter Frankenfeld als Sänger entdeckt wurde. Im gleichen Jahr begann er beim damaligen Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden als Sprecher und arbeitete später bei Radio Luxemburg als Discjockey.

Die Hitparade, die er 1969 erfunden hatte, wurde durch Heck zum Erfolg und machte ihn unsterblich. Stars und Starlets kamen und gingen. Dieter Thomas Heck aber blieb und begrüsste sein Publikum stets mit seinem legendären Satz «Hier ist Berlin».

Der TV-Moderator führte 15 Jahre lang durch seine Schlager-Sendung und erfand und moderierte daneben auch andere Unterhaltungsshows fürs ZDF, wie «Die Pyramide» oder «Melodien für Millionen», er führte auch durchs «Aktuelle Sportstudio».

Dieter Thomas Heck erhielt letztes Jahr die Goldene Kamera für sein Lebenswerk, schon damals wirkte er gesundheitlich angeschlagen. Mit ihm ist einer der ganz grossen Unterhaltungsmoderatoren gestorben, die man rückblickend auf einer Stufe mit Peter Frankenfeld, Rudi Carrell, Hans-Joachim Kulenkampff, Wim Thoelke und Hans Rosenthal stellen müsse, wie der «Stern» schreibt.

Dieter Thomas Heck war ein begnadetes Multitalent. So brillierte er neben seiner Moderatorentätigkeit auch als Schauspieler. Er spielte in «Praxis Bülowbogen» an der Seite des ebenfalls legendären Günter Pfitzmann, hatte Gastauftritte im «Tatort» und im «Grossstadtrevier». Zudem war er in «Die Rosenheim Cops» oder in «Der Staatsanwalt» zu sehen, um nur einige zu nennen.