Der Österreicher Künstler Erwin Wurm übernimmt für eine Ausgabe das ZDF-Kulturmagazin «aspekte» und braucht Zuschauervideos. Wie der Sender mitteilte, will Wurm aus der «aspekte»-Sendung vom Freitag, 26. November, 23.00 Uhr, ein unverwechselbares Kunstwerk machen. Was er genau vorhat, ist noch offen. Fest steht: Die Zuschauer wurden aufgefordert, eine «aspekte-Wurm-Skulptur» als Video zu kreieren und sie bis zum 24. November einzureichen. Eine genaue Anleitung, was man sich darunter vorzustellen hat, gibt der Künstler auf einem Video unter www.aspekte.de. Dort findet man auch die nötigen technischen Hinweise. Unter den Einsendungen wählt Erwin Wurm drei Videos aus und erklärt sie per Zertifikat zum Kunstwerk.
Aber nicht nur die Zuschauervideos werden in Wurms «aspekte» eine Rolle spielen, auch Moderatorin Luzia Braun und «aspekte»-Chef Wolfgang Herles müssen sich gemäss ZDF-Mitteilung auf einiges gefasst machen.
Mit seinen «One Minute Sculptures» hat der Österreicher Künstler seit Ende der 90er-Jahre Kunstwelt und Publikum erobert. Dafür brachte er sich selbst und andere für jeweils eine Minute in skurrile Situationen. Er liess Menschen ihren Kopf in Mülleimer halten oder Stifte in Mund, Nase und Ohr stecken. Auch Franz Beckenbauer und Claudia Schiffer hat er schon in solch verzweifelt-komischen Posen fotografiert. Seine aktuellen Skulpturen verzerren die Welt. Wurm setzt ganze Einfamilienhäuser verkehrt herum auf Museumsdächer, lässt Autos oder menschliche Figuren aufquellen wie Hefeteig oder staucht sie zusammen. Wurm ist ein Künstler, der mit beissender Ironie arbeitet. Er erlaubt sich dabei, komisch zu sein, und meisselt die peinlichen Situationen des Alltags und die Widersprüche der Welt heraus wie ein Bildhauer.
Schon 2009 übernahm ein Künstler die Gestaltung einer «aspekte»-Sendung: Medienkünstler Christian Jankowski liess Wolfgang Herles und Luzia Braun für seine Kunst kopfüber hängen.




