Die Waadtländer TV-Verschlüsselungsfirma Kudelski will die Kritik ihres Kunden Premiere nicht auf sich sitzen lassen. Der deutsche Bezahlfernsehsender hatte seinem Technologiepartner nach Problemen mit «Schwarzsehern» damit gedroht, zur Konkurrenz zu wechseln. «Wir erwarten, dass der bestehende Vertrag respektiert wird», sagte dazu Konzernchef André Kudelski am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach wolle Premiere noch bis 2012 die Verschlüsselungskarten (Smartcards) der Waadtländer benutzen.
Dass Premiere auf einmal mit mehr «Schwarzsehern» als sonst üblich zu kämpfen habe und deshalb Kudelski beschuldige, sei nicht ganz nachzuvollziehen. «Der Austausch von mehr als vier Jahre alten Smartcards ist ein normales Vorgehen. Das wurde schon seit einiger Zeit geplant, und auch das Timing stand schon fest», sagte Kudelski. Premiere sei aber mit lediglich 2 Prozent des Umsatzes auch nicht der wichtigste Kunde, relativierte er das Thema. Premiere hatte Mitte Februar mitgeteilt, man denke ernsthaft über einen Wechsel zu NDS nach. Der US-Konkurrent von Kudelski gehört zum neuen Premiere-Aktionär Rupert Murdoch. Der Medien-Mogul hält seit kurzem knapp 15 Prozent an Premiere. - Siehe auch; Kudelski mit halbiertem Gewinn im Jahr 2007 und Rote Zahlen bei Premiere können auch Folgen für Kudelski haben
Freitag
29.02.2008



