Die Gewinnwarnung von Kudelski ist für dessen Patron André Kudelski ein «Zwischenfall» und kein «Unfall», wie er der Westschweizer Sonntagszeitung «dimanche.ch» zu Protokoll gab. Die gegenwärtige Situation unterscheide sich grundlegend von den Verlusten des Unternehmens 1991 und 1995. Neben der «eigentlichen Pofitabilität» der Aufträge verfüge seine Gruppe über liquide Mittel von 800 Millionen Franken.
Trotzdem ermittelt die Börse wegen Transaktionen vor der Warnung. Im Vorfeld der Gewinnwarnung vom Donnerstagabend gab es offenbar verdächtige Transaktionen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Die Börse habe deswegen auf Veranlassung der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) Ermittlungen eingeleitet, bestätigte EBK-Sprecherin Tanja Kocher den Bericht. Geprüft wird eine Verletzung der Sorgfaltspflicht. Allerdings sieht Kudelski seine Lage auch kritisch. Der weltweit zweitgrösste Anbieter von Pay-TV-Systemen mit dem Nebenbereich Ticket-Systeme für Sport und Skigebiete habe sich in der Vergangenheit auf den Service konzentriert. Dabei sei die interne Organisation zu kurz gekommen. Jetzt gelte es, die effizienteste Organisationsform zu finden. Mehr dazu: Auch Kudelski muss Abstriche machen
Sonntag
01.09.2002