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Donnerstag
18.07.2002

Seit Anfang Jahr sind die Aktien des Waadtländer Technologieunternehmens Kudelski im Sinkflug. Firmenchef André Kudelski gibt den Hedge Funds die Schuld. Diese zinkten die Karten. Er sei das Opfer von spekulativen Bewegungen, sagte Kudelski am Donnerstag in einem Interview mit der Tageszeitung «Le Temps». Alle Indizien würden darauf hindeuten. Der Druck durch die Risiko-Anlageinstrumente sei schrecklich. Man habe selbst ihm angeboten, die eigenen Aktien auszuleihen, um sie dann verdeckt zu verkaufen. Statt die Aktie im Portefeuille zu behalten, würde sie den Hedge Funds «geliehen», die sie verkauften, zu tieferem Preis zurückkauften und die Differenz einstrichen. Diese Funds verfügten über privilegierte Beziehungen zu den Banken, sagte Kudelski. So erhielten die Hedge Funds gewisse Studien im Voraus und hätten damit Zeit, den nächsten Börsenverlust eines Titels vorauszusehen, um ihn verdeckt zu verkaufen. Der Öffentlichkeit würden diese Studien meist erst drei Wochen später bekannt. Kudelski schloss gerichtliche Schritte nicht aus. Zu Anfang Jahr noch bei 105 Franken, verlor sein Titel an der Börse seither gut 60 Prozent. Am Mittwoch schloss er auf dem Jahrestief von 36,60 Franken.