Am jährlichen Mediengespräch des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) am Mittwoch in Biel stellten sich die Verantwortlichen Behörden den Fragen von Journalisten und Experten. Wie steht es um die Qualitätssicherung der privaten Radio- und Fernsehsender und wie erfüllen sie ihren Leistungsauftrag? Zu diesen Themenkreisen legten die Bakom-Vertreter sowie die Forschungsexperten neuere Daten vor. Zu den Radios äusserte sich René Grossenbacher von der Publicom relativ positiv über die Programme. Steffen Kolb von der Universität Freiburg sprach von einem «beachtlichen Resultat», was die Programmqualität der privaten TV-Sender betrifft.
Mit dem heiklen Thema «Qualitätssicherung und Programmanalyse bei den lokalen Veranstaltern» befasste sich der Vizedirektor des Bakom, Matthias Ramsauer: Ausgehend von den Richtlinien der Konzessionierung nahm er die 13 Lokalfernseh- und die 45 Lokalradiostationen unter die Lupe. «Das Ziel dieser Beobachtung der Programme ist ein guter lokaler Service public und damit ein Leistungsauftrag mit sogenannten Input- und Output-Vorgaben.»
Erste Erfahrungen, was die Qualitätssicherung der Programme betrifft, liegen nun vor, erklärte Matthias Ramsauer weiter und meinte: «Die erste Bilanz ist sehr heterogen. Neun Radios haben kein Qualitätssystem, 14 Radios haben Elemente eines Qualitätssystems und nur 14 Radios haben ein Qualitätssystem mit Dokumenten, klar definierten Prozessen, Kriterien und Zielsetzung.»
Als Problemfelder hat der Bakom-Vizedirektor erkennen können, dass vielerorts in den Redaktionen wegen «unterdotiertem Personal die Zeit für Planung und Recherche sowie Gegenlesen von Nachrichten» fehlt. «Auffallend oft werden Beiträge ohne konkrete Zielsetzung (Aussagewunsch) gestaltet», erwähnte Matthias Ramsauer die Schwachpunkte. Der Umgang mit PR sei oft nicht geregelt und bei vielen Radios fehle eine Planung betreffend Aus- und Weiterbildung ihrer Programmschaffenden.
Donnerstag
08.07.2010



