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Dienstag
01.07.2003

Die israelischen Behörden wollen Radio und Fernsehen der britischen BBC boykottieren. Die BBC habe systematisch versucht, Israel zu «dämonisieren» und «an Antisemitismus grenzende Reportagen» veröffentlicht, sagte der Leiter der Presseabteilung der israelischen Regierung, Daniel Seaman, am Montagabend der Nachrichtenagentur AFP in Jerusalem. Bis auf weiteres werde kein Vertreter der Regierung, kein Minister, kein Sprecher der BBC Interviews geben, sagte Seaman. Anträge für Presseausweise und Arbeitsgenehmigungen könnten zudem mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Da Israel jedoch «im Gegensatz zu dem, was dieser Sender glauben machen möchte», ein demokratischer Staat sei, hätten BBC-Teams auch weiterhin Zugang zu Pressekonferenzen von Regierungschef Ariel Scharon, zeigt sich die israelische Presseabteilung grosszügig.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hat die kürzliche Ausstrahlung einer BBC-Sendung über das israelische Atomprogramm mit dem Titel «Die Geheimwaffe Israels». Darin werde Israel als krimineller Polizeistaat dargestellt, was jenen Gruppen in Europa Argumente liefern würde, die die Existenz des Staates Israel in Frage stellen, lautet die Besorgnis der Regierung.