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Dienstag
18.08.2009

Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Berichterstattung in den afghanischen Medien vor der Präsidentschaftswahl vom 20. August als «unausgewogen und parteilich» kritisiert. «Viele Fernseh- und Radiostationen haben in ihren Programmen ausgewählte Kandidaten bevorzugt. Vor allem das staatliche Fernsehen und die meisten staatlichen Radioprogramme enthalten den Wählern unabhängige Informationen vor: Sie unterstützen eine Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Hamid Karsai», heisst es in einer ROG-Mitteilung vom Dienstag.

Zwar habe die «Unabhängige Wahlkommission» eine «Medienkommission» eingerichtet, die eine ausgewogene Berichterstattung während der Wahlkampfzeit gewährleisten soll. Aber diese Massnahme reicht nach Ansicht von ROG nicht aus. «Die Sicherheit und die Freiheit der afghanischen Journalisten müssen dringend mithilfe eines neuen Mediengesetzes garantiert werden», fordert ROG.

Viele Journalisten würden sich aus Angst vor Drohungen und Gewalt nicht trauen, frei und unabhängig zu berichten. Nicht nur die Taliban bedrohen nach Angaben der Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit einheimische und ausländische Journalisten, sondern auch kriminelle Gruppen sowie Politiker und Sicherheitsbeamte. «Gewalt gegen Journalisten und insbesondere die wachsenden Übergriffe auf Journalistinnen dürfen nicht straffrei bleiben, sonst geben die wenigen Frauen in den Medien ihre Arbeit auf», warnt ROG.