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Mittwoch
03.01.2001

Der Konflikt um das Tschechische Fernsehen (CT) steuerte am Mittwoch auf einen neuen Höhepunkt zu: 100 000 Menschen demonstrierten in Prag für die Anliegen der streikenden Journalisten. Etwa 50 CT-Angestellte harren seit zwei Wochen im Prager Nachrichtenstudio aus und werden von Sympathisanten über ein Fenster mit dem Nötigsten versorgt. Eine Räumungsklage der CT-Leitung war am Mittwoch von den Behörden als ungerechtfertigt abgelehnt worden. Die sozialdemokratische Regierung billigte am Mittwoch eine Revision des Radio- und Fernsehgesetzes. Der Entwurf sieht u.a. Änderungen bei der Wahl des Fernsehrats vor. Danach sollen Bürgerinitiativen, Verbände, Glaubensgemeinschaften und andere gesellschaftliche Gruppen auf die Besetzung des Gremiums Einfluss nehmen können. Bislang wird der Fernsehrat des Landes mit Vertretern politischer Parteien im Verhältnis ihrer Fraktionsstärke im Parlament besetzt. Alle demokratischen Parteien unterstützen den Gesetzesvorschlag.