Deutschlands Fotojournalisten bangen um den Fortbestand ihres Berufs. Der Bildjournalismus stecke in einer der grössten Krisen seiner Geschichte, betonte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Rolf Lautenbach, am Montag in Dortmund zum Auftakt eines Kongresses von 100 Bildjournalisten. Digitalisierung, Vernetzung von Datenbanken und die derzeitige Medienkrise sorgten dafür, dass immer weniger Material von einzelnen Bildjournalisten gekauft werde. Ausserdem würden viele Bildarchive in den Redaktionen aufgelöst und Bildredaktorsstellen gestrichen. Fotos hole sich der Textredaktor nun selbst per Klick in der zugeschalteten Mediendatenbank, falls er sie nicht ohnehin selbst beim Termin ganz nebenbei «geknipst» habe, betonte der Gewerkschafter. Bildjournalistische Qualität sei aber nicht Nebensache, sondern Basis von Information. Der DJV werde es nicht hinnehmen, dass der Berufsstand kurzfristigen Kommerzinteressen geopfert werde.
Dienstag
14.10.2003