Der niederländische Datenkommunikationsanbieter KPNQwest hat Gläubigerschutz beantragt. Als Folge einer geringeren Nachfrage und Kosten für Umstrukturierungen belief sich der Verlust der KPNQwest im ersten Quartal dieses Jahres auf 283 Mio. Euro. Das Gemeinschaftsunternehmen des niederländischen Telekomriesen KPN und des US-Konzerns Qwest hat laut einer Medienmitteilung vom Donnerstag eine Schuldenlast von 1,8 Mrd. Euro und kann die Zinsen dafür nicht mehr aufbringen. Erstmals teilte das Unternehmen nun mit, dass die Banken einen beträchtlichen Teil der Vermögenswerte des Unternehmens einschliesslich des grössten Teils der flüssigen Mittel als Sicherheiten hielten. Versuche zum Verkauf von Betriebsteilen sind laut einem KPNQwest-Sprecher bisher erfolglos geblieben. Ohne neue Finanzmittel sei zu befürchten, dass das Unternehmen bald seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könne. Die KPNQwest-Aktien wurden bis Donnerstagabend vom Handel ausgesetzt. Der fünfköpfige Aufsichtsrat trat zudem mit sofortiger Wirkung zurück.
Donnerstag
23.05.2002