Die Muotathaler Wetterschmöcker lesen die wertkonservativen Schweizer Printpublikationen offenbar zu wenig genau. Sonst hätten sie verhindert, dass ausgerechnet am Tag der traditionellen «Weltwoche»-Sommerparty der Herbst mit beiden Händen an die Tür klopft. Doch auch so war die Prominentendichte, die Roger Köppels Einladung folgte, am Mittwochabend nicht zu unterschätzen.
Sogar der höchste Zürcher der Welt, Christian «Jott» Jenny (Gemeindepräsident von St. Moritz, 1822 Meter über Meer), stieg vom Edelberg hinunter. Ob er damit die Kandidatur für das Zürcher Stadtpräsidium lancierte, wollte er allerdings nicht sagen. Ein anderer Gast aus dem schönen Bündnerland: der ewige Ex-Mister-Schweiz und Bergbauer Renzo Blumenthal.
Im Zentrum der fröhlichen Festivitäten im Zürcher Terrasse, die von Gastronom Rudi Bindella kulinarisch vorzüglich sekundiert und mitgesponsert wurden: Christoph Blocher. Der SVP-Doyen präsentierte sich in bester Laune und freute sich darüber, dass das rot-grüne Zürich im Restaurant Terrasse deutlich untervertreten war.
Der scheidende FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger kam sich schon fast wie der linke Flügel der Veranstaltung vor.
Als charmante Gastgeberinnen zeigten sich Tien Köppel und Sabine Mähner, die nervenstarke und krisenerprobte Administrationschefin der «Weltwoche». Irina Beller, die in Begleitung ihres Lebensabschnittspartners Thomas Dürr im Zürcher Terrasse war, liess ihren Charme spielen und war erleichtert, dass die nächste Globus-Filiale in sicherer Distanz lag.
Und der SVP-Stosstrupp mit Marcel Dettling, Thomas Matter, Fredi Heer und Christoph Mörgeli legte mit Blocher die Strategie fest, wie die aus ihrer Sicht Unterjochungsverträge mit der EU doch noch zu verhindern seien.
Eher im Hintergrund hielten sich die AfD-Gesandten Tino Chrupalla und Alice Weidel. Sie dürften sich aber nicht daran gestört haben, dass Roger Köppel seine traditionelle Rede in Schwiizerdütsch hielt – trotz der Anwesenheit von «Verzweiflungsmigranten aus Deutschland». Das Köppelsche «Grüezi» kam aus voller Brust. Und auch seine anschliessenden Worte zur Lage der Nation («Wehret den Anfängen») stiessen beim Publikum auf Anklang. Der Zuhörer aus der Halbdistanz widmete sich derweil mit grossem Vergnügen dem vorzüglichen Rebensaft aus dem Hause Bindella.
Doch es ging an diesem Abend nicht nur um politische Schadensbegrenzung. Kinderbuchautorin Catharina De Gregorio liess durchblicken, dass ihr Erstling (Baloo Baloo) sie zu neuen literarischen Taten motiviere, und ihr Ehemann Walter De Gregorio unterhielt sich mit einem anderen Ex-Fifa-Medienchef, mit Guido Tognoni.
Unter vielen eher männlichen Gästen waren auch: Werber Peter Marti, der ehemalige Fernsehmoderator Bernard Thurnheer, Verlagsfachmann Rolf Bollmann, Sportarzt Bernhard Sorg, Florian Schwab, Publishing Director von finews.ch, Reiseunternehmer Walter Denz, der früherer Kriminalpolizist Werner Feurer und natürlich viele aus dem «Weltwoche»-Team mit Roman Zeller, Inlandchef Erik Ebneter oder Verkaufschef Gabriel Lotti.