Hätte James Blunt nur schon von Contactsign gehört - die Welt wäre vor einem zusätzlichen Schnulzen-Popsong verschont geblieben! Was der britische Singer-Songwriter in seinem Gassenhauer «You`re Beautiful» besingt, gehört aber zu den leidigen Situationen, die jeder kennt: Man sieht auf der anderen Strassenseite ein schönes Wesen, das man gerne spontan zum Kaffee einladen würde. Oft fehlt aber der Mut dazu, oder die Umstände lassen kein Instant-Date zu.
Mit einem einfachen Fingerzeichen und dem dazugehörigen Webportal soll diesem leidigen Phänomen nun Abhilfe verschafft werden. «Contactsign ermöglicht die Kontaktaufnahme und den Informationsaustausch zwischen Menschen, die sich irgendwo auf der Welt begegnen», umreisst André Rüfenacht, einer der drei Projektinitianten, das «situative Kontaktknüpfungsportal».
Die Zutaten für ihr weltweit zugängliches Informationsanschlagbrett seien einfach: «Erstens braucht es einen Ort im Internet, den alle Menschen kennen und zu dem alle Menschen Zugang haben», meint Rüfenacht. Zweitens brauche es ein Zeichen, um einer bestimmten Person zu zeigen, dass für sie eine Nachricht auf der Internetplattform wartet. Das auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Polnisch übersetzte Web-Portal www.contactsign.com sei also vergleichbar mit einem weltweit zugänglichen Informationsanschlagbrett.
Hat einem dann jemand per Fingerschnipp seine Avancen gemacht, geht man schnurstracks an den nächsten Computer und gibt Ort und Zeit des Geschehens ein. «Damit verbinden wir modernste Kommunikationstechnik mit uralter Zeichensprache, welche die Menschheit schon seit der Steinzeit anwendet», sagt Rüfenacht. «Noch schneller und einfacher gehts dann ab Ende März mit den Gratis-Apps für iPhone und Android.»
Hinter dem Projekt stecken drei Berner Initianten mit betriebswirtschaftlichem, technischem und psychologischem Hintergrund. Die grafische Umsetzung ist mit Unterstützung von professionellen Grafikern erfolgt. Die Nutzung des Portals ist kostenlos und registrierungsfrei. Werbebanners auf der Website sollen längerfristig die Unkosten decken. «Ob die Plattform tatsächlich abheben wird, hängt primär von ihrer zukünftigen Bekanntheit ab», schätz Rüfenacht die Situation ein. Den aus ihrer Sicht erfolgreichen Start in Bern haben die Initianten selbst finanziert. «Für die bevorstehende Ausdehnung in der Schweiz und über die Landesgrenze hinaus werden wir nun auf die Suche nach Investoren und Marketingpartnern gehen», so Rüfenacht gegenüber dem Klein Report.
Sonntag
21.03.2010



