Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) reicht bei der Lauterkeitskommission Beschwerde gegen die Kabelnetzbetreiberin Cablecom ein. Grund dafür ist ein Servicevertrag, der Hausvermietern ungefragt zum Abonnement hinzugerechnet wird. «Nach Ansicht der SKS verstösst eine solch agressive Verkaufsmethode gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb», bestätigte Jacqueline Bachmann, Geschäftsführerin der SKS, eine Meldung der «SonntagsZeitung». Der Konsument werde in seiner Entscheidungs- und Vertragsfreiheit eingeschränkt. Cablecom hatte Liegenschaftsbesitzern und Hausverwaltungen in den vergangegenen Tagen die Rechnungen für die Kabel-TV-Anschlüsse zugestellt. Auf dem Basispreis waren zwei Franken für einen Servicevertrag dazugeschlagen: «Service plus» deckt die Wartungs- und Modernisierungskosten an der internen Hausverteilungsanlage ab. Wer den neuen Dienst nicht in Anspruch nehmen will, muss ihn telefonisch oder per E-Mail kündigen. Einmal mehr werde dem Konsumenten etwas aufgedrängt, das er nicht bestellt habe, sagte Bachmann weiter. Für sie kommt das Vorgehen der Cablecom «nicht ganz zufällig»: Bachmann vermutet, dass die Kabelnetzbetreiberin einen Entscheid von Preisüberwacher Werner Marti kompensieren will. Dieser hatte Ende November bei Cablecom interveniert und eine Senkung der Basisabonnementspreise von 22 auf 19.50 Franken durchgesetzt.
Montag
16.12.2002