Die Schweizerische Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) will die Glaubwürdigkeit der Marke Schweiz retten und prangert den Etikettenschwindel im Schweizer Lebensmittelverkauf an. Auf ihrer Website veröffentlicht die Stiftung eine Liste von Produkten, die mit «Schweiz» angeschrieben sind, aber teilweise importierte Zutaten enthalten oder im Ausland hergestellt wurden. Darunter Victorinox-Accessoires, die im Logo ein Schweizerkreuz haben, jedoch in China produziert werden. Oder Bündner Rohschinken mit dem Schweizerkreuz auf der Verpackung, das Fleisch stammt aber gemäss dem Kleingedruckten aus Deutschland.
Die Stiftung verlangt vom Bundesrat, dass er die Marke Schweiz besser schützt, so heisst es in einer Medienmitteilung der SKS. Der Appell erfolgt im Hinblick auf die Swissness-Vorlage, die der Bundesrat im Herbst verabschiedet. Damit soll bestimmt werden, wie viel Schweiz in einem Produkt enthalten sein muss, damit auf der Verpackung mit dem Schweizerkreuz geworben werden darf. Die Lebensmittelindustrie wehrt sich vehement dagegen, weshalb die SKS mit der Aktion «Schweizerkreuz-Bschiss» Gegendruck gibt und vom Bundesrat verlangt, dem Lobbyingdruck standzuhalten. «Lockere Swissness-Bestimmungen schwächen die Glaubwürdigkeit der Marke Schweiz massiv», schreibt SKS-Geschäftsführerin Sara Stalder.
Die Produkteliste ist aufgrund von Recherchen der SKS zusammengesetzt und wird laufend erneuert. Konsumenten sind eingeladen, ihre Beobachtungen der Stiftung mitzuteilen.
Donnerstag
16.07.2009



