Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) misst laut einem Bericht der «SonntagsZeitung» (SZ) bei der Abstimmung vom 18. Mai über den Ausstieg aus der Atomenergie mit zwei Ellen. Die im «Forum für Stromversorgung» versammelte Strom- und Atomwirtschaft dürfe seit vier Wochen auf den APG-Plakatwänden für Atomstrom werben - auch in den SBB-Bahnhöfen, obwohl die SBB Abstimmungswerbung auf ihrem Gelände nicht tolerieren. Weil weder das Abstimmungsdatum noch eine eindeutige Parole aufgedruckt sei, habe die APG die Plakate aber als Produktewerbung taxiert und ohne Rücksprache mit den SBB geklebt, schreibt die «SonntagsZeitung». Das «Komitee Strom ohne Atom» dagegen wurde Anfang Jahr von der APG abgewiesen: «Eindeutig Politwerbung und deshalb auf SBB-Boden nicht erlaubt».
Simonetta Sommaruga, Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz, zur «SonntagsZeitung»: «Die APG spielt eine obskure Rolle und versucht Politik zu machen. Als quasi Monopolistin auf dem Plakatmarkt darf die APG Politwerbung niemals selektiv behandeln.» SBB-Sprecher Roland Binz: «Hätte die APG uns die Plakate der Stromwirtschaft vorgelegt, hätten wir sie abgelehnt.» Die Recherchen der Zeitung bewirkten immerhin, dass die SBB jetzt auch den Aushang der «Strom ohne Atom»-Plakate erlauben.
Sonntag
09.03.2003