Wegen angeblichem Sexismus wird am Montag die Stiftung für Konsumentschutz bei der Organisation Lauterkeit in der kommerziellen Werbung eine Beschwerde gegen die Werbekampagne der Autofirma Amag einreichen, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Den Konsumentenschützern stossen die Plakate und Inserate für Seat sauer auf, auf denen der mit Jeans bekleidete Po der früheren Vize-Miss-Schweiz Mascha Santschi (22) zu sehen ist - dazu der Text «Sofort Probe fahren!» Das könnte missverständlich wirken, erklärt die Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, Jaqueline Bachmann im «SonntagsBlick»: «Was oder wer soll hier Probe gefahren werden?»
Amag nimmt die Aufregung über die Kampagne gelassen. Es gehe darum, den Dieselmotor attraktiv und «sexier» zu machen: «Trendjeans tragen ein Diesellabel, und dieses ist immer am Po angebracht», wird der Importeur zitiert. Und was meint das Model Santschi? «Für mich stimmt die Werbung. Ausserdem kann ich mehr bieten, als nur mein Füdli zu zeigen.» Interessant hingegen ist: Auch der Werbeberater für Vögele Shoes, Mäni Frei, findet die Seat-Kampagne «sexistisch und unter der Gürtellinie». Dabei ist gegen ihn selbst bei der Kommission Lauterkeit in der kommerziellen Werbung ein Verfahren hängig - wegen seines Spots mit Melanie Winiger, die in der Filmsequenz von zwei Männern in ein Auto gezerrt wird. Die Spots werden inzwischen nicht mehr geschaltet.
Im Übrigen steht noch eine ganz andere Kampagne im Visier von Klägern: Die vier Frauen auf der Tangastring-Sloggi-Werbung von Triumph. Gegen die Plakate will gemäss «SonntagsBlick» Terre des femmes klagen. Das Sujet sei im Stil eines dümmlichen Pornofilmplakats der Siebzigerjahre gemacht: «Die fotografierten Frauen bestehen nur aus Highheels, langen Beinen, nacktem Hintern», so die Schweizer Frauenorganisation.
Sonntag
11.05.2003