Dank den teuren TV-Werbefenstern während der Fussball-EM fällt der Rückgang des Werbedrucks im Juni etwas flacher aus. Der Monat schliesst mit 430 Millionen Bruttofranken und damit 6,4 Prozent höher als im Vergleich zum Vorjahr.
Im Vergleich zu 2019 schneidet der Juni jedoch mit –5,5 Prozent schlechter ab, wie die neusten Zahlen von Media Focus zeigen. Der sechste Monat des Jahres verzeichnet auch im direkten Vergleich zu Mai, dem bisher werbedruckstärksten Monat, ein Minus von 5,6 Prozent.
Insgesamt schliesst das erste Werbehalbjahr 2021 mit 2,34 Milliarden Bruttofranken. Das sind knappe 0,4 Prozent weniger als 2020 und satte 19,4 Prozent weniger als zur Pre-Corona-Zeit 2019.
Für Media Focus läutet das Abflachen des Werbedrucks im Juni das gewohnte Sommerloch ein. Die Fussball-EM, die vom 11. Juni bis zum 11. Juli dauerte, habe allerdings den Schweizer TV-Markt «beflügelt» und den Rückgang etwas abflachen lassen, schreibt die Forschungsfirma am Montag.
Im Juni hat die Branche Medien den grössten Sprung nach vorne gemacht (+107,7 Prozent). Im Jahresvergleich gehört sie aber mit einem Minus von über 25 Prozent zu den drei grössten Verlierern.
Ein ähnliches Bild zeigt sich gemäss Media Focus auch bei den Verkehrsbetrieben, die im Juni im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 86,7 Prozent verzeichnen, im Jahresvergleich aber mit –23,6 Prozent weit hinterherhinken.
Auch die Branchen Tabakwaren (+77,2 Prozent), Energie (+46,1 Prozent), Kosmetik und Körperpflege (+44,4 Prozent), Getränke (39,3 Prozent), Veranstaltungen (36,3 Prozent), Finanzen (28,1 Prozent) und Nahrungsmittel (26,9 Prozent) haben im Juni ihren Werbeetat ausgebaut.
Den deutlichsten Rückgang zeigen die Branchen Telekommunikation (–29,1 Prozent), Dienstleistung (–19,6 Prozent), Fahrzeuge (–18 Prozent), Bauen, Industrie, Einrichtung (–15,3 Prozent) sowie Pharma und Gesundheit (–9,1 Prozent).
Im vergangenen Juni war der grösste Werbetreibende der Detailhandelsriese Coop, gefolgt von der Migros und Procter & Gamble.