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Freitag
21.09.2001

Bundesrat Samuel Schmid und Verlegerpräsident Hans-Heinrich Coninx waren sich am Kongress des Verbandes Schweizer Presse darüber einig, dass die Presseförderung in der Schweiz überdacht werden muss. Doch währendem Schmid sich am Freitag in Montreux für eine direkte Presseförderung durch den Staat aussprach, glaubt Coninx nicht, dass mit einer solchen die Meinungsvielfalt gerettet werden kann. Schmid meint, die Pressevielfalt sei in verschiedenen Regionen stark gefährdet oder gar nicht mehr vorhanden. Die heutige Presseförderung, die via Verbilligung der Posttaxen geschehe, habe eine vielfältige regionale Presselandschaft nicht erhalten können. Man könne die Presselandschaft nicht einfach dem Markt überlassen, da dieser die Vielfalt der Regional- und Lokalpresse nicht fördere, sondern diese im Gegenteil in Frage stelle. Hans-Heinrich Coninx ist überzeugt, dass die Medienlandschaft keinen Heimatschutz braucht. Der Tüchtige, ob grosses oder kleines Verlagshaus, werde Erfolg haben, sagte er. Die Frage der Presseförderung werde den Verband Schweizer Presse in nächster Zeit stark beschäftigen. Der Verband lehne direkte staatliche Presseförderung ab. Dies aus Angst, «vom Geldgeber Staat an die Leine genommen zu werden». Denn sollte dies geschehen, würden die Grundpfeiler des Journalismus, die Unabhängigkeit der Medien und die Pressefreiheit ins Wanken geraten. Fazit: Die Mitglieder des Verbandes Schweizer Presse werden in einer Arbeitsgruppe neue Modelle für die Presseförderung untersuchen. Es sollen Alternativen geprüft werden, die vor allem kleineren Zeitungen finanzielle Verbesserungen bringen.