300 Gäste aus Kommunikation und Wirtschaft folgten am Mittwoch der Einladung der Wirz Gruppe zum traditionellen Anlass ins Zürcher Lake Side. Im Zentrum stand die Frage, ob die Jugend das Lesen und Schreiben verlernen wird. Nach der kurzen Einführung in das Thema durch Gastgeber Geri Aebi, CEO der Wirz Gruppe, leitete SF-Club-Moderatorin Karin Frei die Podiumsdiskussion mit Nicole Althaus (Autorin und Chefredaktorin «wir eltern»), Bänz Friedli (Autor und Hausmann), Simon Libsig (Buchautor und Slam Poet) und Jürgen Oelkers (Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Zürich).
Die Podiumsteilnehmenden waren sich mehrheitlich einig: Um das Sprachvermögen der Jugend sei es nicht so schlecht bestellt, wie gemeinhin befürchtet wird. Möglicherweise entfalte sich aber eine neue Kreativität, die teilweise auf Kosten der Formalität und Korrektheit gehe. Moderatorin Karin Frei wollte wissen, ob dafür auch die Werber Mitverantwortung tragen mit Slogans wie «Da werden Sie geholfen» oder «unkaputtbar». Die Podiumsgäste fanden diese aber eher originell und orteten das Problem nicht bei der Sprache der Werbung und der Medien, sondern vielmehr in der Ausbildung der Jugendlichen, da heute mehr die Kreativität und Spontaneität gefördert würden als Grammatik und Wortschatz.
Kritisch äusserte sich etwa Nicole Althaus. Heute käme Sprachfähigkeit abhanden, weil in der Schule zu wenig geübt und geschrieben werde. Mangelnde Sprachbildung wiederum habe zur Folge, dass die Jugendlichen später - zum Beispiel beim Schreiben von Bewerbungen - mit einer harten Realität konfrontiert werden.