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Sonntag
08.09.2024

Medien / Publizistik

Am Donnerstag sollte eine neue Show mit Comedian Luke Mockridge bei Sat. 1 zu sehen sein – doch daraus wird nichts...    (Instagram-Account L. Mockridge)

Am Donnerstag sollte eine neue Show mit Comedian Luke Mockridge bei Sat. 1 zu sehen sein – doch daraus wird nichts... (Instagram-Account L. Mockridge)

Satire darf alles, heisst es. Doch guter Geschmack hat seine Grenzen. Dies bekommt der deutsche Luke Mockridge mit verdienter Härte zu spüren.

Kurz vor Abschluss der Paralympics in Paris, der Sommerspiele für physisch beeinträchtigte Menschen, liess er sich via Podcast zu spöttischen Aussagen über Para-Sportler hinreissen.

Darauf zog der deutsche TV-Sender Sat.1 die Reissleine und strich den für den 12. September geplanten Start des neuen TV-Formats «Was ist in der Box?» mit dem umstrittenen 35-Jährigen aus dem Programm.

Auch die Entschuldigung von Mockridge konnte den Schaden nicht beheben: «Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser grossartigen Paralympischen Spiele», beteuerte der Komiker bei Instagram.

Sat.1 hatte dafür kein Gehör. Sendersprecher Christoph Körfer sagte, Mockridge habe sich zwar «öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt». Der Sender wünsche aber, dass der Comedian einen Weg finde, «seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und -Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten».

Hört man sich Mockridges Podcast im Wortlaut an, verschlägt es einem die Sprache: «Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.»

Das Schlusswort in dieser unwürdigen Posse gehört der zweifachen Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel, die nach einem Trainingsunfall im Rollstuhl sitzt: «Die Worte von Mockridge sind unfassbar und menschenverachtend.» Dem gibt es nichts beizufügen.