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Donnerstag
09.10.2014

Medien / Publizistik

Zwei paramilitärische Gruppierungen haben in Kolumbien Abschusslisten veröffentlicht, auf der auch zehn Journalisten aufgelistet sind. Die beiden Gruppierungen «Los Urabeños» und «Los Rastrojos» beklagen sich, dass die Medienschaffenden schlecht über sie gesprochen hätten.

«Los Urabeños» forderten acht Journalisten per Brief auf, innerhalb von 24 Stunden ihren Arbeitsort - die Städte Cali und Buenaventura - zu verlassen. Andernfalls müssten sie die Konsequenzen tragen, heisst es im Schreiben der Paramilitärs. Wer die direkten Befehle missachte, werde fertiggemacht.

«Los Rastrojos» haben zwei Journalisten auf ihre Liste gesetzt. «Wenn ihr mit eurer politischen, pazifistischen und linken Missionierung gegen unsere Organisation weitermacht, werdet ihr den Preis bezahlen», heisst es im Schreiben, das in der Stadt Monteria verbreitet wurde. «Unsere Geduld hat Grenzen.»

Reporter ohne Grenzen hatte bereits Anfang September, nachdem Paramilitärs in ein Haus eines Journalisten eingebrochen waren und dessen Computer zerstört hatten, die kolumbianischen Behörden dazu aufgefordert, den Schutz der Medienschaffenden zu erhöhen.