Das Scheitern eines grossen Verlags-Geschäfts belastet US-Medienberichten zufolge das Verhältnis der Medienriesen Bertelsmann und AOL Time Warner und bedroht die Gespräche über eine Fusion ihrer Musiksparten. Nach Darstellung des «Wall Street Journal» vom Donnerstag musste Bertelsmann-Chef Gunter Thielen den in Aussicht gestellten Kauf der AOL-Verlagssparte für mehr als 300 Mio. US-Dollar in einem Telefongespräch mit AOL-Chef Richard Parsons absagen. Als einen der Gründe habe er Widerstand im Aufsichtsrat genannt, hiess es unter Berufung auf informierte Kreise. Bertelsmann teilte auf Anfrage mit, zu internen Angelegenheiten werde keine Stellung genommen.
Parsons sei empört über den Rückzieher gewesen, schrieb dass Blatt weiter. Thielen habe die Bereitschaft zur Übernahme erst eine Woche zuvor bekundet. Unter der Verstimmung hätten die laufenden Gespräche über die Fusion der Musik-Aktivitäten gelitten. Mehrere Treffen dazu seien abgesagt worden. Zu Bertelsmann gehört bereits die weltgrösste Verlagsgruppe Random House.
Donnerstag
12.06.2003