Es ist der Graus jeder Jahresversammlung. Ein Vorstandsmitglied steht auf und erzählt nochmals alle Vereinsaktivitäten der letzten zwölf Monate, in aller Breite und mit allen langweiligen Details.
Das Klimalabor des Onlinemagazins «Republik» hat sich am Donnerstag an seine Leserinnen und Leser gewandt. Nach acht Monaten Existenz ist man immer noch am Startpunkt. Niemand weiss, was das Klimalabor plant. Doch seit acht Monaten werden immer wieder Newsletter verschickt, und immer mit zwei Botschaften: Wir brauchen Geld und wir sind immer noch am Evaluieren, Prognostizieren, Differenzieren und Priorisieren.
Mit Erfolg wurden 250'000 Franken gesammelt. Drei Personen (David Bauer, Elia Blülle, Theresa Leisgang) sind für das Gefäss zuständig. Das macht nochmals über eine Viertelmillion Franken aus.
Im Spätherbst, so der Newsletter, soll es losgehen. Oder vielleicht auch nicht. In den nächsten Monaten wolle man sich bemühen, schreiben Blülle und Bauer, die gewonnenen Erkenntnisse mit allen zu teilen, die von der Vorarbeit profitieren möchten.
Wer will das?
Die «Republik» sagte auf Anfrage des Klein Reports Ende Juli, dass man die Namen der Investoren bekannt geben möchte. Doch auch in diesem Newsletter fehlen die Angaben.
Eine verpasste Chance, wieder einmal. War es doch Elia Blülle, der kürzlich im «Club» von SRF mehrmals betonte, er würde keinen politischen Journalismus betreiben.
Eine Offenlegung der Gelder wäre nicht nur transparent, sondern würde dem Klimalabor mehr Substanz verleihen. Und es wäre die erste konkrete Ansage nach acht Monaten Geschwurbel.