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Samstag
23.03.2002

In Paris wütet ein Kleinkrieg um die Gratiszeitungen «Metro» und «20 minutes». Laut Hintergrundbericht der sda verlangt die Gewerkschaft Livre CGT, dass die kostenlosen Neulinge auf dem Pariser Pressemarkt nach den Regeln der Branche gedruckt und vertrieben werden. Auch die Pariser Tagespresse kommentiere das Erscheinen der Konkurrenz mit Missmut: Ein «tödliches Risiko» für die Pressevielfalt fürchtet «La Croix». Die Zeitung «Le Monde» wirft der Gratispresse gar «wirtschaftliches und soziales Dumping» vor. Die Kaufzeitungen verweisen darauf, dass die Konkurrenz von Gratiszeitungen zu Auflageverlusten zwischen 5% und 7% führe. Die Macher der Gratisblätter versicherten jedoch, sie hätten es mit ihren farbigen Zeitungen und knappen Nachrichten-Texten auf eine ganz andere, neue Zielgruppe abgesehen. «Metro»-Chef Pelle Tornberg, spricht in diesem Zusammenhang von den «15- bis 35Jährigen, die nicht lesen, und Frauen, die keine Zeit haben». Obwohl Tornberg der Ansicht ist, dass seine Zeitung nichts anderes als ein Zusatzangebot sei, wird nun geduldig mit den Gewerkschaften verhandelt. Mehr zur Pressesituation in Paris unter: «20 minutes» in Paris gestartet