Klaus Kappeler, der seit 1986 in zahlreichen Funktionen für die Goldbach Group und deren Vorgängerfirmen tätig war, wechselt in den Verwaltungsrat der Gruppe. «Nach knapp 30 Jahren in diesem Unternehmen, das ich von Radio Z bis zu Multiscreen entwickelt habe, ist es nun Zeit, den Generationenwechsel einzuleiten und zu vollziehen», sagte er am Dienstag gegenüber dem Klein Report. «Solche Entscheide reifen und ich kann mich nicht an einen Abend erinnern, an dem ich mir selber gesagt habe: Punkt, jetzt sind die Würfel gefallen.»
Ob er sich künftig nur noch auf das Verwaltungsratsmandat bei Goldbach fokussieren werde, beantwortete er so: Es sei vorgesehen, dass er 2014 in den Verwaltungsrat der Gruppe wechsle und den strategischen Ausbau weiter begleiten werde. «Alles weitere lasse ich auf mich zukommen», sagte er. Für die Vergangenheit trifft die Fokussierung allerdings zu. «Ich war - und bin es ja bis zur Generalversammlung im 2014 - in allen Jahren ganz auf Radio Z, die IP Multimedia, Goldbach Media, Wilmaa und viele andere Unternehmen unserer Gruppe fokussiert. Privat hatte ich zwar immer andere Interessen, die ich gepflegt habe, beruflich habe ich mich ganz auf Goldbach konzentriert.»
Das Ziel, das er während seiner beruflichen Laufbahn verfolgte, formuliert er klar. «Es war immer mein Wille, den privaten elektronischen Medien in der Schweiz eine wirtschaftliche Basis zu schaffen.» Erst im Radiobereich, dann mit den Schweizer Werbefenstern auf RTL, ProSieben und anderen Sendern wie 3+ TV und schliesslich um die Jahrtausendwende mit dem Eintritt in die Internetbranche. «Heute beschäftigen wir uns hauptsächlich mit dem Bildschirm, der in seinen verschiedenen Grössen unser wichtigstes Kommunikationsmittel ist», so Kappeler. «Das bewegte Bild steht bei Goldbach im Fokus.»
Persönlich sei er stolz darauf, Medienarbeitsplätze für junge Menschen geschaffen zu haben. «Bei Radio Z haben wir im kommerziellen Bereich zu fünft begonnen und jetzt sind wir 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zehn Ländern», so Kappeler. Und als erfreulich bezeichnet er auch, dass er aus einem Lokalradio in Schieflage, dessen Leitung er 1986 übernahm, ein börsenkotiertes Medienunternehmen entwickeln konnte.
Die Zukunft sieht er aber in den digitalen Märkten. «Wir sind eine Branche, die stetig im Wandel ist. Dieser Prozess wird die nächsten Jahre andauern», sagte er. «Viele Angebote wollen auch in Zukunft über Werbung finanziert werden. Da ist es entscheidend, die Position der Goldbach Group in allen digitalen Märkten der Zukunft erfolgreich zu festigen und auszubauen.»
Als grösste Herausforderung für seinen Nachfolger hält er den Digitalbereich aber nicht. Diese sei vielmehr, «dass er Michi Frank bleibt», so Kappeler. Um ihm die Übernahme des Postens zu erleichtern, bereitet Goldbach den Wechsel schon jetzt vor. Zeit haben man sich aber auch wegen der Aktionäre, Investoren und Mitarbeiter des Unternehmens gelassen, die «alle berechtigten Anspruch auf Planungssicherheit und wirtschaftliche Verantwortung haben».