Vor bald 25 Jahren verschwand die Zeitung «Sport» aus dem Kiosk. Das 1920 gegründete Sportmagazin wurde 1999 von einem Tag auf den anderen aufgelöst. Ein Vierteljahrhundert später kommt es zu einem «Klassentreffen» ehemaliger und aktiver Sportjournalisten.
Felix Bingesser erinnerte in seiner «SonntagsBlick»-Kolumne an die Zeit, als der Sportjournalismus noch nicht in allen Tageszeitungen so präsent war wie heute. «Das verschworene Team wird in alle Winde zerstreut», schreibt Bingesser. «Einige gehen zum Fernsehen oder zu anderen Tageszeitungen. Andere machen beim Weltfussballverband Fifa Karriere oder gehen als Kommunikationsberater in die Wirtschaft.»
Die Redaktion des «Sports» sei die «kompetenteste Sportredaktion gewesen, die dieses Land je hatte». An dem Erinnerungsabend müssen viel Wein und Tränen geflossen sein. Man habe unter anderem über den Werdegang eines früheren Chefredaktors diskutiert, der später Pressechef beim FC Basel wurde, dann aber eine eigenwillige Karriere einschlug.
«Er wurde zum vollamtlichen Heiratsschwindler. Der jovial säuselnde Rosenkavalier versprach vielen Damen das Blaue vom Himmel und plünderte parallel dazu ihr Bankkonto. Bis er überführt, verurteilt und ins Gefängnis gesteckt wurde.»
Bingesser: «Hätte dieser Hochstapler damals den ‚Sport‘ wirtschaftlich so smart und überzeugend geführt, wie er später die Damen über den Tisch gezogen hat, dann gäbe es den legendären ‚Sport‘ vielleicht heute noch.»