Der Verkauf der insolventen KirchMedia wird sich nach Einschätzung des Unternehmens nochmals verzögern. «Wir gehen davon aus, dem Gläubigerausschuss in vier bis sechs Wochen Vorschläge für Investoren zu machen», sagte KirchMedia-Geschäftsführer Fred Kogel am Mittwoch auf den Münchner Medientagen. Am vergangenen Freitag hatten die Sanierer angekündigt, die Entscheidung über einen Käufer für das Kerngeschäft der zusammengebrochenen KirchGruppe werde am 30. Oktober fallen. Schon in den vergangenen Monaten hatte sich das Bieterverfahren mehrmals verzögert. «Wir laufen jetzt in die Endrunde», versprach Kogel aber. Für die Übernahme der KirchMedia sind noch drei Konsortien im Rennen. Als Favorit gilt in Branchenkreisen der Hamburger Bauer-Verlag mit der HypoVereinsbank. Daneben interessiert sich auch der US-Milliardär Haim Saban mit dem französischen Sender TF1 sowie ein Konsortium um die Altgesellschafter zusammen mit der Commerzbank für die KirchMedia. Als Kaufpreis sind zwei Milliarden Euro im Gespräch. Die KirchMedia-Tochter ProSiebenSat.1 hat nach Worten von Vorstandschef Urs Rohner keine Präferenzen. «Einen Wunschkandidaten im eigentlichen Sinn haben wir nicht.» Dies stehe dem Unternehmen auch gar nicht zu. Rohner war gefragt worden, ob der Bauer-Verlag wegen seiner starken Position bei TV-Programmzeitschriften der Favorit für den Fernseh-Konzern sei. Alles zu Kirch im Archiv
Donnerstag
17.10.2002