Jetzt soll der Verkauf der insovlenten KirchMedia mit ihren Sendern ProSieben und Sat.1 an den US-Unternehmer Haim Saban «vertraglich wasserdicht» gemacht werden, wie KirchMedia-Geschäftsführer Hans-Joachim Ziems in München erklärte. Denn der bisherige Favorit im Bieterstreit um das Kirch-Imperium, der Hamburger Bauer-Verlag, hat am Mittwoch seinen Rückzug bekannt gegeben. «Wir haben stets betont, dass wir nicht bereit sind, uns an einem Bieter-Wettlauf zu beteiligen», sagte Verlagssprecher Andreas Fritzenkötter in Hamburg.
Im Milliardenpoker um die insolvente KirchMedia hatte am Dienstag der Israeli mit US-Pass seine Offerte nochmals erhöht, sodass sie 100 bis 200 Mio. Euro über dem Bauer-Gebot lag, wie Klein Report berichtete. Saban will den Kauf der KirchMedia jetzt unter Dach und Fach bringen. «Wir freuen uns, dass die Insolvenzverwalter unser Angebot als attraktiver erachten und werden weiter hart daran arbeiten, die Verhandlungen zu einem Ende zu bringen», sagte eine Saban-Sprecherin am Mittwoch. Nach Informationen aus Branchenkreisen führe Saban-Vize Adam Chesnoff derzeit bereits Detail-Verhandlungen in München. Für ihn ist es eine einmalige Chance, als erster ausländischer Investor einen deutschen TV-Sender von Rang zu übernehmen.
Sollte es mit Saban aber nicht zu einem Abschluss kommen, so würde wohl Bauer wieder auftreten. Seit Oktober verhandelte der Verlag exklusiv mit der KirchMedia-Spitze um das Herzstück ProSiebenSat.1 und den Filmrechtehandel. Auch nach dem Rückzug bleibt das Interesse des 128 Jahre alten Hamburger Familienunternehmens an einem Engagement bei ProSiebenSat.1 und dem Filmrechtehandel unverändert bestehen. So haben sich offenbar beide Seite die Türen füreinander offen gelassen.
Mittwoch
12.03.2003