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Donnerstag
13.03.2003

Nach dem Rückzug des Bauer-Verlags aus dem Bieter-Wettbewerb laufen die Verhandlungen über einen Verkauf der insolventen KirchMedia an den US-Milliardär Haim Saban auf Hochtouren. «Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass bis spätestens Sonntag ein Vertrag unterschrieben werden kann», sagte ein KirchMedia-Sprecher in München. Die deutschen Film- und Fernsehregisseure hoffen auf eine Belebung des Geschäfts bei einer Übernahme von ProSiebenSAT.1 durch Saban.

Der Gläubigerausschuss hatte den Sachwalter Michael Jaffé und die Geschäftsführung aufgefordert, bis Ende der Woche zu einem Abschluss zu kommen. Am kommenden Mittwoch (19. März) könnte der Gläubigerausschuss dann das Geschäft besiegeln. In Branchenkreisen gibt es noch Zweifel, ob der Verkauf an Saban nun wirklich in den kommenden Tagen unter Dach und Fach gebracht werden kann. «Wir haben beim Thema Kirch schon so viele Überraschungen erlebt», heisst es bei einer beteiligten Bank.

Zum einen sei die Materie sehr komplex, zum anderen sei abzuwarten, ob Saban den Ausstieg des Bauer-Verlags für einen Versuch nutze, den Preis noch einmal zu drücken. Bisher gibt es dafür nach Angaben aus Verhandlungskreisen aber noch keine Anzeichen.

Mit grossem Interesse wird der Fortgang der Verhandlungen auch bei ProSiebenSAT.1 verfolgt. «Unser Interesse ist es weiterhin, dass es rasch zu einer Lösung in der Gesellschafterfrage kommt», sagte ein Sprecher in München. Deutschlands grösster TV-Konzern ist neben dem Rechtehandel das Herzstück der KirchMedia. Im operativen Geschäft war das Unternehmen nicht direkt von der Kirch-Pleite betroffen. - Alles zu Kirch im Archiv