Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der KirchMedia ist am Freitag offiziell eröffnet worden. Es sei «Eigenverwaltung» angeordnet worden, teilte das Amtsgericht München am Montag mit. Dies bedeute, dass die Geschäftsführung mit den Sanierungsexperten Wolfgang van Betteray und Heinz-Joachim Ziems die Insolvenzmasse verwalten und über sie verfügen könne. Kontrolliert wird das Management, das mit Hilfe der Investmentbank UBS Warburg nach einem Investor für das Kerngeschäft sucht, durch den vom Gericht bestimmten Sachwalter Michael Jaffé, der bereits zuvor als vorläufiger Insolvenzverwalter die Geschäfte bei KirchMedia überwacht hatte, und den Gläubigerausschuss. Als Sachwalter agiert Rechtsanwalt Michael Jaffe bestellt, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter fungierte. Ziel der Eigenverwaltung ist der Erhalt des Geschäftsbetriebs der KirchMedia... die kontrollierte Fortführung und der dauerhafte Erhalt der wesentlichen Unternehmensteile durch geeignete Umstrukturierungsmassnahmen», teilte die KirchMedia am Montag mit.
Insgesamt 82 potenzielle Investoren sollen bisher Interesse an KirchMedia oder Teilen des Unternehmens geäussert haben, darunter alle grossen internationalen Medienkonzerne und einige Finanzinvestoren. Neben einem möglichen Konsortium aus Commerzbank, der WAZ-Gruppe und dem Hollywood-Studio Columbia TriStar haben auch der Axel Springer Verlag zusammen mit dem Heinrich Bauer Verlag Interesse signalisiert, das insolvente Herzstück des zusammengebrochenen Medienkonzerns von Leo Kirch zu übernehmen.Über die Zukunft von KirchMedia wird auch die
Gläubigerversammlung entscheiden müssen. Sie wurde vom Amtsgericht für den 1. August 2002 einberufen. Mehr dazu: KirchMedia: Konsortialvertrag bereit.
Montag
17.06.2002