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Donnerstag
18.07.2002

Die insolvente KirchMedia droht ARD und ZDF mit dem Entzug der von ihr vermarkteten Übertragungsrechte für die Bundesliga. Der Grund dafür ist, dass die beiden Fernsehanstalten für die Zweit- und Drittverwertung nur noch rund 20 Mio. Euro statt wie in der vergangenen Saison 30 Mio. Euro bezahlen wollen, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (SZ) am Donnerstag. «Die Preise müssen runter», zitiert die SZ den ZDF-Chefredaktor Nikolaus Brender. Brender argumentiert, dass der Kirch-Sender Sat.1, der samstags und sonntags als erster Sender im freien Fernsehen umfangreiche Spielausschnitte zeigt, in der nächsten Saison dafür nur noch 80 Mio. statt bisher 100 Mio. Euro an den Mutterkonzern überweist. «Was für KirchMedia und Sat.1 gilt, muss auch für uns gelten», fordert Brender.

Der neue Chef der KirchMedia, Hans-Joachim Ziems, will die niedrigeren Angebote der öffentlich-rechtlichen Anstalten laut dem SZ-Bericht indes nicht akzeptieren. Geht es nach Ziems, könnte das konzerneigene Deutsche Sportfernsehen (DSF) ausführliche Berichte aus der Bundesliga präsentieren und damit die Sportprogramme der ARD wie auch das ZDF-Sportstudio ersetzen. Die KirchMedia muss in der nächsten Saison ingesamt rund 150 Mio. Euro an die Bundesliga für die Vermarktung der Fernsehrechte bezahlen. Laut einem internen Papier kalkuliert der Medienkonzern zusätzlich zu den 80 Mio. Euro von Sat.1 mit rund 35 Mio. Euro von ARD und ZDF. Weitere 35 Mio. Euro erwartet man sich von der Deutschen Telekom für die Nutzung von Bundesliga-Bildern für deren DSL- und UMTS-Dienste.